Stephanus-Preisträger
Die Frankfurter Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen verleiht jährlich den gleichnamigen Preis. Damit werden Menschen gewürdigt, die sich in einer besonderen Weise für Menschenrechte, Religionsfreiheit und den christlichen Glauben einsetzen. Unter den bisherigen Preisträgern sind auch immer wieder Menschen, die aufgrund ihres christlichen Bekenntnisses verfolgt werden.
Nachstehend finden Sie eine Übersicht der Preisträger:
Stephanus-Sonderpreisträgerin 2024:
Jasmine Dum-Tragut
Die Salzburger Armenologin Jasmine Dum-Tragut wurde mit dem diesjährigen Stephanus-Sonderpreis ausgezeichnet. Die habilitierte Sprachwissenschaftlerin, die auch historisch und archäologisch arbeitet, wird für ihren beispiellosen Einsatz bei der Erforschung der armenisch-christlichen Traditionen Bergkarabachs geehrt.
Bergkarabach ist eine bis zu deren Flucht im September 2023 mehrheitlich von Armeniern bewohnte Region im Südosten des Kleinen Kaukasus. Gebräuchlich ist außerdem die Transkription der russischen Bezeichnung Нагорный Карабах, Nagorny Karabach.
Die 24-Jährige gilt als „mutigste Christin“ ihrer Heimat. Ihr war es gelungen, via soziale Medien auf ihr eigenes Schicksal sowie das anderer verfolgter Christen im Iran aufmerksam zu machen
Stephanus-Preisträgerin 2023:
Fatemeh Mary Mohammadi
Für ihren außergewöhnlichen Einsatz ehrt die Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen die iranische Bürgerrechtlerin Fatemeh Mary Mohammadi mit ihrem diesjährigen Stephanuspreis. Die Auszeichnung wird am 22. April 2023 (Samstag) um 20 Uhr verliehen. Dazu ist ein Festakt im Bonner Gustav-Stresemann-Institut (Langer Grabenweg 68 in Bonn-Bad Godesberg) geplant. Die 24-Jährige gilt als „mutigste Christin“ ihrer Heimat.
Stephanus-Preisträgerinnen 2022:
Demyana Nassar
und Justina Samir
Die 42-jährige Nassar ist als Hauptdarstellerin im ägyptischen Erfolgsfilm „Feathers“ (Federn) zu sehen. Sie wurde für diese Rolle in der Theatergruppe „Panorama Barscha“, die die 34-jährige Justina Samir gründete und leitet, entdeckt.
Gruppenbild: Demyana Nassar und Michaela Koller umrahmt
von jeweils zwei Schauspielerinnen der Gruppe „Panorama Barscha“
Karl Hafen, bis 2015 Geschäftsführender Vorsitzender der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und bis 2016 Vize-Vorsitzender der Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen
Stephanus-Preisträger 2021:
Hilfsaktion Märtyrerkirche (HMK)
Die „Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen“ würdigt mit der Auszeichnung die große Treue dieser Initiative zu ihrem Gründer sowie ihr Selbstverständnis als „Stimme der Märtyrer“. Die „Hilfsaktion Märtyrerkirche“ sieht die verfolgten Christen nicht als Bittsteller an, sondern verweist auf die Segen bringenden, mutigen Glaubenszeugnisse der bedrängten Gemeinde. Christen, die in Freiheit leben können, werden so aufgefordert, eindeutiger in der Nachfolge Jesu zu leben.
Stephanus-Preisträger 2020:
Prälat Prof. Dr. Obiora Ike
Obwohl er selbst schon Anschläge erleiden musste, ermutigt er die Gläubigen, standhaft im Glauben auszuharren und den Angreifern zu vergeben.
Foto: Globeethics
v.l.n.r.: Stellv. Vorsitzender Emmanuel Ogbunwezeh, Vorstandsmitglied Monsigore Joachim Schroedel, Preisträger Pater Tom Uzhunnalil, Stiftungsvorsitzende Michaela Koller, Laudator Michael Blume; Copyright: Stephanusstiftung für verfolgte Christen
Stephanus-Preisträger 2019:
Pater Tom Uzhunnalil SDB
Glücklicherweise hat der entführte Pater des Salesianerordens,Tom Uzhunnalil, 18 Monate Geiselhaft überlebt und wurde am 12. September 2017 freigelassen. Er spricht heute ohne Bitterkeit von seinen Entführern und von der Bedeutung des Gebets in der schweren Zeit seiner Gefangenschaft.
Stephanus-Sonderpreisträger 2018:
Pater Prof. Dr. Dr. Samir Khalil Samir SJ
Er arbeitete an den wichtigsten Dokumenten des Vatikans zur Stärkung der Christen in Nah- und Mittel-Ost mit und war Lehrer einiger ihrer Bischöfe. Auch förderte er die Idee der Religionsfreiheit im interreligiösen Dialog mit dem Islam.
Vorsitzende Michaela Koller, Preisträger Professor Pater Samir Khalil Samir, Stifter Wolfgang Link
Dr. Emmanual Ogbunwezeh, stellvertretender Vorsitzender, Michaela Koller, Vorsitzende, Kardinal Zen ze-kiun, Bischof Professor Thomas Schirrmacher; Foto: Martin Warnecke“
Stephanus-Preisträger 2018:
Joseph-Kardinal Zen Ze-kiun SDB
Hier finden Sie ein Interview mit dem Preisträger: Stephanuspreisträger 2018 – Interview – Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen
Er setzte sich noch im hohen Alter für Demokratie, Menschenrechte, insbesondere Religionsfreiheit in seinem Bistum wie auch in Festlandchina ein.
Film zur Preisverleihung mit Vortrag von Joseph-Kardinal Zen.
Hier geht es zum Text des Vortrags.
Stephanus-Preisträgerin 2017:
Aneeqa Anthony (Menschenrechtsanwältin, Pakistan)
Sie betreute mit ihrer Organisation The Voice Society fälschlich der Blasphemie bezichtigte Christen und geriet selbst ins Fadenkreuz von Islamisten.
Foto: Osservatore Romano
Pfarrer Dr. Gottfried Martens; Foto: Martin Warnecke
Stephanus-Preisträger 2016:
Pfarrer Dr. Gottfried Martens,
SELK, Dreieinigkeitsgemeinde Berlin-Steglitz
Er engagierte sich gegen Übergriffe und Abschiebungen von iranischen und afghanischen Konvertiten.
Stephanus-Preisträger 2015:
Ignatius Maloyan, armenisch-katholischer
Erzbischof von Mardin
Er wurde am 11. Juni 1915 gemeinsam mit 400 anderen Christen in der Nähe von Diyarbakir ermordet, weil er nicht seinen Glauben aufgeben und den Islam annehmen wollte.
Foto: Ernst Helmut Prinz
Bruder Andrew; Foto: Open Doors
Stephanus-Preisträger 2014:
Bruder Andrew
Gründer des christlichen Hilfswerks Open Doors.
Stephanus-Preisträger 2013:
Hilfswerk der Jesuitenpatres in Homs, Syrien
Während der gesamten Belagerung von Homs standen Pater Frans van der Lugt SJ in der eingeschlossenen Innenstadt sowie Pater Hilal SJ und Pater Ghassan Saloui SJ im äußeren Ring Flüchtlingen und Eingeschlossenen mit geistigem und humanitärem Beistand zur Seite. Am 7. April 2014 wurde der 75-jährige Pater Frans in der Innenstadt von maskierten Männern getötet.
Karl Hafen, bis 2016 Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands, mit Pater Ziad Hilal; Foto: IGFM
Schwester Hatune Dogan bei einer Projektreise; Foto: Sr. Hatune Dogan
Stephanus-Sonderpreisträgerin 2012:
Schwester Hatune Dogan
Sr. Hatune kämpfte für das Menschenrecht auf Religionsfreiheit. Sie baute ein Hilfswerk für verfolgte und bedrängte Christen im Nahen Osten, Afrika und Asien auf.
Stephanus-Preisträger 2012:
Patriarch Abuna Antonios, Eritrea
Patriarch Antonios setzte sich stets für Religionsfreiheit in Eritrea ein. Seit 2006 steht er unter strengem Hausarrest in der eritreischen Hauptstadt Asmara.
Abuna Antonios, Patriarch der eritreisch-orthodoxen Kiche; Foto: Eritreisch-orthodoxe Kirche
Stifter Wolfgang Link gratuliert dem Erzbischof zur Auszeichnung; Foto: Karl Hafen
Stephanus-Preisträger 2011:
Patriarch Kardinal Raphael Louis I. Sako (zur
Preisverleihung noch Erzbischof Louis Sako),
Irak
Hier finden Sie ein Interview mit ihm: Stephanuspreisträger 2011 – Interview – Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen (stephanus-stiftung.org)
Der Patriarch rief beharrlich die Christen im Norden des Irak dazu auf, in der Heimat zu bleiben und ihren Auftrag wahrzunehmen. Gingen die Christen fort aus der Region, bliebe vom Christentum an seiner Wiege nichts mehr.
Stephanus-Sonderpreisträger 2011:
Redaktion Idea
Die Evangelische Nachrichtenagentur idea berichtete nachhaltig und vorurteilsfrei über die Lage bedrängter und verfolgter Christen. Die Stiftung würdigte mit der Preisverleihung den Einsatzder Redaktion für die Durchsetzung des Menschenrechts auf Religionsfreiheit.
Nguyen Van Dai wurde im Juni 2018 nach zweieinhalb Jahren aus der Haft entlassen und lebt seither in Deutschland. Foto: veto!
Stephanus-Preisträger 2010:
Rechtsanwältin Le Thi Cong Nhan und
Rechtsanwalt Nguyen Van Dai, Vietnam
Hier finden Sie ein Interview mit ihm: Stephanuspreisträger 2010 – Interview – Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen (stephanus-stiftung.org)
Die vietnamesischen Preisträger setzten sich in bewundernswerter Weise für Christen ein, die sowohl aus ethnischen als auch aus religiösen Gründen verfolgt wurden. Wegen ihres Einsatzes verfolgte sie die Regierung und sperrte sie ein.
Stephanus-Preisträger 2010:
Maryam Rostampour und
Marziyeh Amirizadeh, Iran
Die zum Christentum übergetretenen Iranerinnen Maryam Rostampour, im Jahr 1982 geboren, und Marziyeh Amirizadeh, im Jahr 1979 geboren, wurden am 5. März 2009 wegen Abfall vom Islam verhaftet. Sie erwartete die Todesstrafe. Aufgrund internationaler Proteste kamen sie nach acht Monaten frei und erhielten in den USA Asyl.
Marziyeh Amirizadeh, links, und Maryam Rostampour, rechts; Foto: privat
CLAAS-Gründer Joseph Francis mit Enkelin vor der Geschäftsstelle in Lahore; Foto: M. Koller
Stephanus-Preisträger 2009:
Joseph Francis, CLAAS, Pakistan
Joseph Francis gründete im Jahr 2000 die Menschenrechtsorganisation CLAAS in Lahore, die christlichen Gewaltopfern und zu Unrecht der Blasphemie Beschuldigten durch Rechtsbeistand, Schutz und Versorgung hilft. Die Organisation dokumentiert zudem Verletzungen des Rechts auf Religionsfreiheit und anderer Menschenrechtsverletzungen.
Stephanus-Sonderpreisträger 2008:
Prälat Prof. Dr. Helmut Moll
Der Preisträger leitet die Redaktion des „Deutschen Martyrologiums des 20. Jahrhunderts“, deren herausragende Arbeit die Stephanus-Stiftung mit der Preisverleihung würdigt.
Professor Moll und das zweibändige Werk „Zeugen für Christus“; Foto: M. Koller
Erzdiakon Emanuel Youkhana im Interview mit der Stiftungsvorsitzenden Michaela Koller im März 2021
Stephanus-Preisträger 2008:
Pfarrer Emanuel Youkhana, Irak
Hier finden Sie ein Interview mit ihm: Stephanuspreisträger 2008 – Interview – Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen (stephanus-stiftung.org)
Die Christen im Irak stehen seit 2003 unter wachsendem Druck. Pfarrer Youkhana ist Erzdiakon der Assyrisch Apostolischen Kirche des Ostens und baute von Wiesbaden aus ein Hilfswerk für alle Christen im mehrheitlich kurdischen Nordirak auf. Er verbindet so die Menschen dort mit Europa.
Stephanus-Preisträger 2007:
Helen Berhane, Eritrea
Am 13. Mai 2004 wurde die in Eritrea bekannte, evangelische Sängerin Helen Berhane festgenommen und in einem Metallcontainer des Militärcamps Mai-Serwa nördlich Asmara eingesperrt. Die junge Frau hatte sich standhaft geweigert, eine Erklärung zu unterschreiben, in der sie auf ihren christlichen Glaubens sowie ihre Missionsaktivitäten verzichtet. Im Januar 2005 kam sie frei und fand in Dänemark Asyl.
Die eritreische Gospelsängerin Helen Berhane; Foto: Church in Chains
Ranjha Masihs Witwe (rechts) und sein Sohn; Foto: M. Koller
Stephanus-Preisträger 2006:
Ranjha Masih, Pakistan
Während des Trauerzugs für den pakistanischen Bischof John Joseph am 8. Mai 1998 wurde Ranjha Masih willkürlich aus der Menge herausgegriffen und 2003 wegen Gotteslästerung zu lebenslanger Haft verurteilt. Am 10. November 2006, acht Jahre nach seiner Verhaftung, wurde er von allen Anklagepunkten freigesprochen und aus dem Gefängnis entlassen. Er erlag kurze Zeit später den Verletzungen, die ihm ein Fanatiker aus Rache zufügte.