Preisträgerin ist mutige Forscherin zum christlichen Erbe der Bergkarabach-Armenier
Die Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen wird am 20. April 2024 die Salzburger Armenologin Jasmine Dum-Tragut mit dem diesjährigen Stephanus-Sonderpreis auszeichnen. Die habilitierte Sprachwissenschaftlerin, die auch historisch und archäologisch arbeitet, wird für ihren beispiellosen Einsatz bei der Erforschung der armenisch-christlichen Traditionen Bergkarabachs geehrt. „Das armenische Kulturerbe ist dort bedroht, nachdem aserbaidschanisches Militär durch monatelange Blockade und den Angriff am 19. September 2023 die armenische Bevölkerung – mehr als 100.000 Menschen – aus Bergkarabach vertrieb“, erklärt die Stephanus-Stiftung.
Wie die Stiftung am Donnerstag bekannt gab, würdigt der Vorstand mit seiner Auszeichnung „die wissenschaftliche Leidenschaft, die mit außergewöhnlichem Mut einhergeht“, nachdem Jasmine Dum-Tragut von der Türkei und Aserbaidschan, die den Völkermord an den Armeniern von 1915 leugnen, kritisiert wurde. „Unsere diesjährige Preisträgerin zeichnet sich angesichts aggressiver Propaganda aus Aserbaidschan und der Türkei durch beeindruckende Unbeirrbarkeit aus“, sagt die Vorstandsvorsitzende Michaela Koller.
Jasmine Dum-Tragut leitet das Zentrum zur Erforschung des Christlichen Ostens, die Abteilung für Armenische Studien und forscht und lehrt am Fachbereich Bibelwissenschaft und Kirchengeschichte der Universität Salzburg, lehrt aber auch in Armenien. (Weitere Funktionen entnehmen Sie dem Lebenslauf im Anhang.) Die 1965 in der Steiermark geborene Armenologin ist auch Pferdewissenschaftlerin und als Autorin eines gefragten Armenien-Reiseführers bekannt. Sie ist armenische Ehrenstaatsbürgerin und bereits Trägerin einiger namhafter Auszeichnungen, darunter des Goldenen Verdienstordens des Wissenschaftsministeriums der Republik Armenien sowie der Franz-Werfel-Medaille.
Zusammen mit der Ehrung wird die Stiftung noch eine Förderung zur Hilfe der Bergkarabach-Armenier vergeben. Der Stephanus-Sonderpreis wird am Samstag, 20. April 2024, in einem Festakt um 19 Uhr nach dem offiziellen Teil der Jahresversammlung der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in Bonn, Gustav-Stresemann-Institut (Langer Grabenweg 68), verliehen. Der Straf- und Völkerrechtler Gurgen Petrossian, Lehrbeauftragter und Gastwissenschaftler von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, wird die Laudatio halten; die Sängerin Maria Kaplan gestaltet den musikalischen Rahmen.