Missionsbenediktiner Hilarius (Benedikt) Hoiß und Solanus (Rudolf) Hermann starben im Dezember 1950 in Nordkorea

Dez 2, 2022 | Märtyrer des Monats, Meldungen

Foto: Die Erzabtei Sankt Ottilien der Missionsbenediktiner nahe Landsberg am Lech: Hier waren die Märtyrer einst Novizen. Von Rufus46 – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12357001

 

„Märtyrer des Monats Dezember 2022“

 

Das kommunistische Regime Nordkoreas entfaltete seit Ende 1948 einen gezielten Kampf gegen die christliche Religion. Auch die Benediktiner der Abtei Tokwon und die Benediktinerinnen des Priorates Wonsan wurden verhaftet. In der Nacht vom 9. auf den 10. Mai 1949 wurde das Kloster Tokwon von der kommunistischen Geheimpolizei umstellt und geräumt. Für sie begann eine schwere Leidenszeit in Gefängnissen und Arbeitslagern, die 36 von ihnen nicht überlebten. Sie wurden zwischen 1949 und 1952 entweder ermordet oder starben im Lager.

Benedikt Hoiß wurde am 27.6.1888 als Sohn des Andreas Hoiß und dessen Frau Maria, geborene Boos, in Unterau, das zur Pfarrei Schlehdorf (Bezirk Oberbayern) gehört und damit zum Territorium des Erzbistums München und Freising geboren. Nach der Volksschule lernte er in Unterpeißenberg das Wagnerhandwerk. Der damalige Pfarrer von Unterpeißenberg schrieb am 17.10.1907 für den Eintritt ins Kloster folgendes Sittenzeugnis: „Während seiner Feiertags- und Christenlehrpflicht ging er öfter zu den Sakramenten, als es Vorschrift war, arbeitete äußerst willig in der Werkstatt und wenn nötig in der Ökonomie“.

Bei der Noviziatsaufnahme erhielt Hoiß den heiligen Hilarius als Patron für sein klösterliches Leben. Am 15.8.1910 legte er seine Gelübde ab. Am 7.1.1911 wurde Hoiß nach Seoul in die Mission ausgesandt. Er war dort Lehrer an der Handwerkerschule. Bruder Hilarius hat mehrere Missionsstationen in Nordkorea und auch im Yenki-Gebiet aufgebaut. Die ewige Profess legte er am 1.11.1913 ab. Nach Kerkerhaft kam er wegen seines Glaubens in das Internierungslager Oksadok, bzw. Manpo (Nordkorea/ an der Grenze zu China). In letzterem ist er am 12.12.1950 den Hunger- bzw. Erfrierungstod gestorben.

Rudolf Hermann, Sohn von Pius Hermann, Metallarbeiter, und der Maria, geborene Linder, ist am 19.5.1909 in Thal (Bayern/ Regierungsbezirk Schwaben), Pfarrei Illerberg, geboren und wuchs mit vier Geschwistern auf. Zwei der Kinder der Familie waren bei einer schweren Geburt gestorben, ein weiteres als Kleinkind. Rudolf erhielt im Elternhaus und in der Volksschule eine gediegene religiöse Erziehung. Zunächst in der Landwirtschaft tätig, machte er von 1923 bis 1926 eine Lehre als Maler und Lackierer. Er trat dann dem Kolping-Gesellenverein bei, von wo ihm überall ei sehr gutes Zeugnis über sein religiös-sittliches Verhalten ausgestellt wurde. Im Februar 1931 bat er in St. Ottilien um Aufnahme, sofern man ihn für so einen hohen Beruf würdig finde.

Im Noviziat erhielt er den Klosternamen Solanus und legte am 13.5.1933 seine zeitlichen Gelübde ab. Am 7.6.1936 folgte die Ablegung der ewigen Gelübde. Am 11.10.1936 wurde er nach Tokwon in die Mission ausgesandt. Im Dienste der Mission arbeitete er all die Jahre seines Missionsaufenthaltes im Bauhandwerk.

Bei der Aufhebung Tokwons hatte Bruder Solanus zunächst um seines Glaubens willen Kerkerhaft zu erdulden, kam dann ins Internierungslager in Oksadok bzw. Manpo (Nordkorea/ an der Grenze zu China), wo er am 13.12.1950 den Hunger- bzw. Erfrierungstod starb.

P. Frumenius Renner (+)

Aus: Moll, Helmut (Hrsg. im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz): Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts. Paderborn u. a. 1999, 7., überarbeitete und aktualisierte Auflage 2019.

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Ein Blick ins zweibändige Werk „Zeugen für Christus – Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts“

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