„Gehorsam und voller Liebe bis zum letzten Opfer“

Apr 29, 2024 | Märtyrer des Monats, Meldungen

Märtyrer des Monats Mai 2024

Fünf Jahre seit der Ermordung von Pfarrer Siméon Yampa aus Burkina Faso

Blutige und hinterhältige Attentate der Terrororganisationen Al Kaida und Islamischer Staat suchen das westafrikanische Land Burkina Faso seit 2015 heim. Ihre Kämpfer haben bereits Teile des krisengeschüttelten Landes unter ihre Kontrolle gebracht; mittlerweile sind von ungefähr 22 Millionen Einwohnern zwei Millionen Menschen zu Binnenflüchtlingen geworden. Drohungen, Entführungen, Morde, Plünderungen und Brandschatzungen hinterlassen ein Klima der Angst und breite Spuren der Verwüstung. Laut UN-Angaben musste mangels Schutzes inzwischen jede vierte Schule im Land schließen. Um dieser großen Zahl an Opfern schwerster Menschenrechtsverletzungen zu gedenken, stellt die Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen nun zum zweiten Mal in diesem Jahr – stellvertretend für die Vielen – einen Märtyrer aus Burkina Faso vor.

Am 12. Mai 2019 waren seit neun Uhr morgens Gläubige in der Ortschaft Dablo (Provinz Sanmatenga im Norden des Landes) in einer katholischen Pfarrkirche zum Sonntagsgottesdienst versammelt. Pfarrer Siméon Yampa sang mit der Gemeinde gerade das „Gloria“, als der Lobgesang durch Motorradlärm jäh unterbrochen wurde. Wie die Agentur Fides berichtete, drangen plötzlich rund 20 Dschihad-Kämpfer in die Kirche ein, bedrohten die Versammelten und durchsuchten alle Anwesenden, nahmen ihnen ihre Mobiltelefone ab und zwangen sie, ihre Kreuze und religiösen Gegenstände vor den Altar zu legen. Dann erschossen sie den Priester, der noch versucht hatte, die Ministranten zu beschützen, und sie ermordeten fünf weitere Gläubige. Auch der Tabernakel wurde von mehreren Kugeln getroffen. Sie drohten mit Rückkehr und weiteren Morden, wenn sich die Frauen nicht bald verschleierten. Die Täter setzten daraufhin das Gotteshaus, das Gesundheitszentrum des Dorfes und andere Einrichtungen in Brand und flohen.

Am darauffolgenden hielten Tag hielten Dschihad-Kämpfer in Zimtenga, das zur selben Region gehört, eine Prozession an, ermordeten vier Teilnehmer und zerstörten die Marienstatue, die die Gläubigen mitgeführt hatten.

Der Märtyrer Pfarrer Yampa wurde am 19. Februar 1985 geboren und am 7. Juli 2014 zum Priester geweiht. „Pfarrer Siméon Yampa war ein bescheidener Mensch, gehorsam und voller Liebe, er liebte seine Gemeindemitglieder, sogar bis zum letzten Opfer“, schrieb der zuständige Bischof von Kaya, Théophile Nare. Pfarrer Siméon Yampa engagierte sich zudem im interreligiösen Dialog.

Walter Flick

 

Foto: Pfarrer Yampa; Foto: Kirche in Not/ ACN

 

 

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