Märtyrer des Monats Februar 2024
Fünfter Todestag des Salesianerpaters Antonio César Fernández
Antonio César Fernández wurde 1946 im Dorf Pocoblanco in der südspanischen Provinz Cordoba als drittes von fünf Kindern geboren. Sein Vater unterrichtete dort an der Schule des Salesianerordens. Antonio César erwies sich als tüchtiger Schüler und bald erwachte schon seine geistliche Berufung, wie die diözesane Missionsdelegation von Córdoba in einem Porträt berichtet. Im Jahr 1972 wurde er zum Priester geweiht.
Zunächst war er bis 1977 Lehrer an der Salesianerschule „Santo Domingo Savio“ in Úbeda, anschließend wirkte er mehrere Jahre in Málaga. Seit 1982 war er als Missionar in Afrika engagiert, zuerst in Togo, wo er 1988 erster Novizenmeister wurde, dann in der Elfenbeinküste und zuletzt in Burkina Faso. Gemäß seines salesianischen Charismas arbeitete er überwiegend mit benachteiligten Jugendlichen und Straßenkindern und legte besonders auf eine qualitativ hochwertige Schul- und Berufsausbildung Wert; daher gründete er unter anderem eine Reihe von Schulen. „Dadurch wird Armut beseitigt und Würde geschaffen, und daran arbeiten wir hart“, wird er von der Missionsdelegation von Córdoba zitiert.
Am 15. Februar 2019 wurde Pater Antonio César Fernández im Alter von 72 Jahren bei einem Überfall von Islamisten auf eine Zollstation in Nohao nahe der Südgrenze Burkina Fasos erschossen. Die Angreifer hielten das Fahrzeug an, in dem der spanische Missionar und zwei weitere togolesische Salesianer unterwegs waren. Wie die spanischen Salesianerprovinzen auf ihrer Internetpräsenz bekannt gaben, kehrten sie vom Provinzkapitel des französischsprachigen Westafrikas (AFO) zurück, das in Lomé (Togo) abgehalten worden war.
„Er war ein guter Mensch und ein Mann Gottes, der dem Herrn ähnlich sein Leben damit verbrachte, Gutes zu tun, vor allem unter seinem geliebten afrikanischen Volk“, schrieb der Generalobere der Salesianer Don Boscos, Kardinal Ángel Fernández Artime, in einem Brief an alle Ordensmitglieder. „Doch unser Mitbruder Antonio César wurde aus dem Leben gerissen, es wurde ihm ohne Grund genommen“, fuhr er fort.
In einem Nachruf schrieb Pater Martin Lasarte SDB am 25. Februar 2019 im Infodienst „Agenzia INfo Salesiana“ (ANS): „Der 15. Februar 2019 ist ein heißer Tag in Nohao in der Provinz Boulgou, Burkina Faso. Drei Salesianer, die aus Lomé (Togo) zurückkehren, kommen auf dem Weg zu ihrer Mission in Ouagadougou am Zollamt an. Doch eine Gruppe von Dschihadisten hat die Beamten am Zollposten bereits ermordet. Die Angreifer übernehmen die Kontrolle über den Wagen der Salesianer und rufen den ältesten Mitbruder zur Seite. Die Kämpfer sprechen leise miteinander und verschleppen den Priester in den Busch. Drei Schüsse sind zu hören. Nur die Rebellen kehren zurück. Sie rasen auf ihren lärmenden Motorrädern in einer Staubwolke davon. Und auf dem Boden von Burkina Faso liegt der Leichnam von Pater Antonio César Fernández. … Es ist die neunte Stunde (15 Uhr) an einem Freitag. Für Pater César ist Karfreitag. Statt der drei Nägel, die der Erlöser erlitten hat, gibt es drei Kugeln, nicht an Händen und Füßen, sondern zwei im Bauch und eine im Kopf. …. In Nohao erreicht Pater César das Ende seiner Pilgerreise durch afrikanische Länder, nach 72 Lebensjahren, davon 55 als Salesianer, 46 als Priester, 37 als Missionar. Es ist das Ende eines Weges der Liebe zum Herrn und zu Afrikas Jugendlichen. Don Bosco sagte, wenn ein Salesianer bei der Arbeit stirbt, ist das ein herrlicher Tag für die Kongregation. Wie viel mehr, wenn er erliegt, indem er sein Leben im Märtyrertod hingibt. Pater César war gerne der Erste. Er gehörte zur ersten Gruppe von Salesianern, die Don Boscos Präsenz in Togo aufbauten. Er wollte der Erste sein, aber mit den Augen Jesu: der Erste im Dienst, der Erste, um der Letzte zu sein.“ Walter Flick/ Michaela Koller