Deutschlandpremiere: „Die Leiden eines revolutionären Aschenputtels“

Nov 13, 2025 | Meldungen

Film über die konvertierte iranische Bürgerrechtlerin Mary Mohammadi

Beim zurückliegenden Kongress „Christenverfolgung heute“, der am Mittwoch in Schwäbisch Gmünd (Baden-Württemberg) zu Ende ging, hat die Deutschlandpremiere des Films „Die Leiden eines revolutionären Aschenputtels“ von Siamak Dehganpour stattgefunden.

Dieser Film des iranisch-amerikanischen Filmemachers und Fernsehjournalisten erzählt die Geschichte der iranischen Frauenrechtlerin Mary (ehemals Fatemeh) Mohammadi, die mit 17 Jahren zum Christentum übertrat. Sie wurde mit 19 Jahren wegen ihres Glaubens erstmals bei einem Hauskirchentreffen festgenommen und vom 17. November 2017 bis 14. Mai 2018 eingesperrt. In dieser Zeit verbrachte sie mehrere Monate im berüchtigten Evin-Gefängnis. Dort begegnete sie mutigen Bürgerrechtlerinnen, darunter Narges Mohammadi, die auch die junge Konvertitin für ihr Buch „Frau – Leben – Freiheit“ interviewte. Mary Mohammadi begann, sich für Freiheitsrechte zu engagieren. Via Kurznachrichtendienst Twitter setzte sie sich zudem für die Freilassung anderer Christen ein.

Es kam zu weiteren Festnahmen, unter anderem wegen eines Verstoßes gegen die rigiden iranischen Bekleidungsvorschriften. Bei einer Demonstration griffen Sicherheitskräfte auf dem Azadi-Platz in Teheran brutal zu, nahmen Mary fest, misshandelten sie und erniedrigten sie sexuell. Nach ihrer Freilassung gegen Kaution gelang ihr am 21. Februar 2022 die Ausreise aus dem Iran.

Der Film zeigt Originalaufnahmen von öffentlichen Protesten der jungen Christin aus dem Iran sowie Szenen aus Fernsehberichten über sie. Ebenso ist zu sehen, wie die „Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen“ Mary Mohammadi im April 2023 für ihren außergewöhnlichen Einsatz mit dem Stephanuspreis ehrt, ihr ehemaliger Pate im Politischen Patenschaftsprogramm der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, Michael Brand, die Laudatio spricht und sie – aus den USA zugeschaltet – dafür dankt.

Schonungslos legt er aber auch ihre schwierige Situation als Flüchtling in den USA offen, erzählt von Erniedrigungen im Wohnungslosenasyl, enttäuschten Hoffnungen auf eine Reiseerlaubnis zur Preisverleihung und wie der Einsatz für Menschenrechte ihr immer wieder neue Kraft verleiht. Inzwischen hat der Film 19 internationale Anerkennungen erhalten.

Unter den Premierenbesuchern war auch der Religions- und Missionswissenschaftler Professor Christof Sauer, dessen Forschungsschwerpunkte Religionsfreiheit sowie Diskriminierung und Verfolgung von Christen sind. Ihm lobte, dass der Film die schwierige Lage einer Konvertitin im Exil sehr authentisch schildere. Er selbst kenne christliche Iraner, die geflüchtet sind. Unter ihnen werde Mary Mohammadis Einsatz sehr geschätzt.

Originaltitel: The Passion of a Revolutionary Cinderella

Persisch mit englischen Untertiteln; Dauer: 75 Minuten

Offizieller Trailer:

https://youtu.be/lfbhRy9q6pc?si=C1L2vjKcxensk-D8

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