Papst Leo XIV. beten zusammen mit Vertretern anderer christlicher Kirchen
Am heutigen Fest der Kreuzerhöhung, das katholische, orientalische und orthodoxe Christen begehen, hat Papst Leo XIV. mit 24 Vertretern anderer christlicher Kirchen und kirchlicher Gemeinschaften in einer „Ökumenischen Gedenkfeier für Märtyrer und Zeugen des Glaubens des 21. Jahrhunderts“ gebetet und über Zitate von Märtyrern reflektiert.
Die Gedenkfeier fand in der Kirche Sankt Paul vor den Mauern in Rom statt. Sein Vorgänger, Papst Franziskus, hatte mit Blick auf das Heilige Jahr eine „Kommission der Neuen Märtyrer – Zeugen des Glaubens“ 2023 gegründet. In der vergangenen Woche fand zur Information über deren Tätigkeit bereits eine Pressekonferenz statt.
Dabei sprach der Präsident der Kommission der Neuen Märtyrer Erzbischof Fabio Fabene über den Hintergrund der Initiative: „Die Dokumentationsarbeit der Kommission soll sicherstellen, dass diese Geschichten nicht verloren gehen, sondern im Gedächtnis bewahrt werden.“ Laut Medienberichten hoffe Papst Leo, dass das Blut dieser Märtyrer zum „Samen des Friedens, der Versöhnung, der Brüderlichkeit und der Liebe“ werde.
Bei der Pressekonferenz sprach auch der Religionshistoriker und Gründer der Gemeinschaft Sant’Egidio, Professor Andrea Riccardi. Ihm zufolge sterben in Afrika südlich der Sahara die meisten Christen wegen ihres Glaubens. Sie werden zu Zehntausenden zu Opfern dschihadistischer Angriffe sowie ethnisch-politischer Gewalt. Er erinnerte zudem an die Glaubenszeugen, die der Gewalt durch die Organisierte Kriminalität oder durch Täter, die für systematische Umweltzerstörung verantwortlich sind, zum Opfer fallen. Nahost, Nordafrika und Asien nannte er darüber hinaus als Schwerpunktgebiete und erwähnte darunter die Opfer der Terroranschläge in Sri Lanka an Ostern 2019.
Die Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen engagiert sich insbesondere mit Projekten in Nahost, Nigeria, Pakistan und Sri Lanka für bedrängte Christen, zum Beispiel für Überlebende von Gewaltakten sowie durch Diskriminierung Benachteiligte, mit humanitärer Hilfe, Ausbildungsförderung oder auch durch Übernahme von Rechtsanwaltsgebühren.
Seit Frühjahr 2022 stellt die „Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen“ allmonatlich Märtyrer unserer Zeit in Porträts vor. Der jeweilige Text ist zur kostenlosen weiteren Verbreitung gedacht.
Foto: Sankt Paul vor den Mauern September 2025; M. Koller