Johanna-Chusa-Ausbildungsfonds
Foto: Eine christliche Ziegelei-Arbeiterin in Pakistan mit ihren Töchtern; Foto: M. Koller
Für junge Christinnen in Bedrängnis
Die Namensgeberin dieses Förderprogramms, Johanna Chusa, war die Frau eines Beamten des Herodes Antipas. Sie ist bekannt aus dem Lukas-Evangelium und aus dem Martyrologium Romanum, wo berichtet wird, dass sie den Jüngern die Botschaft von der Auferstehung überbrachte.
Studiert man die Zusammenhänge der damaligen Zeit, so erschließen sich einem aus den wenigen Informationen letztlich folgende Erkenntnisse: Johanna muss eine mutige Frau gewesen sein, selbstbewusst, intelligent und überzeugend sowie wohlhabend. Sie stand zu Jesus, begleitete und förderte ihn und seine Jünger mit ihrem Vermögen. Das war für sie heikel. Nach menschlichem Ermessen hätte sie als Frau eines Beamten in dieser Stellung viel verlieren können.
Sie tat alles in ihrer Macht Stehende, um die wichtigste Botschaft der Menschheitsgeschichte in Umlauf zu bringen: Das Grab ist leer und Jesus lebt. Zusammen mit Maria von Magdala und Maria, der Mutter des Jakobus, hatte sie die Jünger in Aufregung versetzt, wie weiter im Evangelium zu erfahren ist. Da galt es, kühlen Kopf zu bewahren. Auch die Fähigkeit, mit diesen Emotionen umzugehen, sich auch davor nicht zu fürchten, zeichnete sie offenbar aus.
Frauen wie Johanna sind es, die die Welt dringend braucht. In vielen schlummert ein Potential, das aufgrund äußerer Umstände nicht zur Entfaltung kommt. Vor allem Mädchen und junge Frauen in den Ländern, in denen die Christen eine Minderheit darstellen, zählen oftmals zu den Verletzlichsten. „Als Minderheit ist das Zwangskonversionsvirus für uns noch bedrohlicher als das Coronavirus“, heißt es in einem auf Twitter verbreiteten Cartoon. Die Furcht von Christinnen, entführt, zum Glaubenswechsel gezwungen und versklavt zu werden, ist tatsächlich etwa in Pakistan begründet und verbreitet, unmittelbar und alltäglich.
Die Täter haben oft allzu leichtes Spiel bei ihren meist arglosen, verschüchterten und wirtschaftlich abhängigen Opfern. Mit einem kulturell angepassten Konzept des Women Empowerment erreicht die Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen in Zusammenarbeit mit ihren lokalen Partnern die wirtschaftliche und mentale Unabhängigkeit junger Schulabsolventinnen. Sie werden in die Lage versetzt, eine Vision für ihr eigenes Leben in gesunden Beziehungen mit sinnerfüllenden Beschäftigungen zu entwickeln und dabei Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Sie können so mutiger, selbstbewusster und überzeugender und freier werden – zur Nachfolge Christi befreit.
Lukas 8, 1-3
Und es geschah in der folgenden Zeit: Er wanderte von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und verkündete das Evangelium vom Reich Gottes. Die Zwölf begleiteten ihn und auch einige Frauen, die von bösen Geistern und von Krankheiten geheilt worden waren: Maria, genannt Magdalena, aus der sieben Dämonen ausgefahren waren, Johanna, die Frau des Chuza, eines Beamten des Herodes, Susanna und viele andere. Sie unterstützten Jesus und die Jünger mit ihrem Vermögen.
Lukas 24, 1-12
Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden Salben, die sie zubereitet hatten, in aller Frühe zum Grab. Da sahen sie, dass der Stein vom Grab weggewälzt war; sie gingen hinein, aber den Leichnam Jesu, des Herrn, fanden sie nicht. Und es geschah, während sie darüber ratlos waren, siehe, da traten zwei Männer in leuchtenden Gewändern zu ihnen. Die Frauen erschraken und blickten zu Boden. Die Männer aber sagten zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden. Erinnert euch an das, was er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war: Der Menschensohn muss in die Hände sündiger Menschen ausgeliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen. Da erinnerten sie sich an seine Worte. Und sie kehrten vom Grab zurück und berichteten das alles den Elf und allen Übrigen. Es waren Maria von Magdala, Johanna und Maria, die Mutter des Jakobus, und die übrigen Frauen mit ihnen. Sie erzählten es den Aposteln. Doch die Apostel hielten diese Reden für Geschwätz und glaubten ihnen nicht. Petrus aber stand auf und lief zum Grab. Er beugte sich vor, sah aber nur die Leinenbinden. Dann ging er nach Hause, voll Verwunderung über das, was geschehen war.